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Schweiz und Südfrankreich 2004

Teil 4: Languedoc
- Canal du Midi und Carcossonne -

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Wir fahren weiter zur Autobahn, die Langdociènne. Kurz nach Bezier verlassen wir diese wieder, um am Canal du Midi einen Platz zum Übernachten zu finden, und von dort zu einer Radtour entlang des Kanals aufzubrechen.

Wir fahren durch den Ort Colombier, überqueren den Kanal auf einer schmalen Steinbrücke, die bestimmt schon so alt ist wie der Kanal, der im 17. Jahrhundert von Paul Riquet erbaut wurde. Er wollte damit übrigens das Mittelmeer mit dem Atlantik verbinden.

Linkerhand sehen wir ein Wohnmobil auf einem Parkplatz unmittelbar neben dem Kanal unter den Platanen stehen. Es ist noch genügend Platz, so dass wir uns dazu stellen.

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Neben dem Kanal kann man unter den 300 Jahre alten Platanen auf Treidelwegen gemütlich mit dem Rad entlang fahren. Früher wurden die Schiffe auf dem Kanal von Pferden gezogen, für die der Weg entlang des Kanals angelegt wurde, auf dem es sich unter Platanen so schön radfahren, joggen oder spazierengehen lässt. Jetzt sieht man hier nur noch Hausboote, für die Frachtschiffahrt hat er keine Bedeutung mehr.

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Während ich die Fahrräder vom Träger hole, legt ein Ausflugsschiff direkt vor uns an. Bald darauf fährt ein Reisebus auf den Parkplatz und die Insassen begeben sich zu dem Schiff, das anschließend wieder ablegt. Es kehrt wieder Ruhe ein und wir starten Richtung Capestang, also nach Westen.

Bald müssen wir wieder absteigen. Der Kanal verläuft durch einen Tunnel.

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Die Kinder wollen unbedingt den Weg durch den Tunnel nehmen, so dass wir unsere Räder durch den schmalen Durchgang schieben. Wie wird das wohl mit dem Pferdeantrieb der Schiffe im Tunnel funktioniert haben?

Am anderen Ende muss ich die Räder über eine Treppe hochtragen, da wir über dem Tunnel den Kanal überqueren müssen. Unterwegs begegnen uns immer wieder Hausboote, deren Besatzung stets freunlich herüber winkt. An einem Trimm-Dich-Pfad halten wir, da die Kinder ein Klettergerüst entdeckt haben.

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Wir fahren weiter und durchqueren Poilhes. Hier liegen einige malerische Hausboote vor Anker, die offensichtlich als Ferienwohnung oder Wochenendhaus benutzt werden. Alles sehr beschaulich.

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Der Trabi unter den Hausbooten

Nachdem wir etwa 3 Stunden geradelt sind, wird es Zeit für eine Pause, bevor wir wieder umkehren. Während wir uns stärken und – als Nachspeise - auch die Weintrauben aus den umliegenden Weinfeldern probieren, fällt Sylvia auf, dass das Hinterrad an Sonja Fahrrad "so schmal" ist. Bei näherem Hinsehen stellt sich heraus, dass sich Sonja einen Platten gefahren hat.

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Zum Glück haben wir Flickzeug dabei und bald ist der Schaden behoben. Von einem Bauern, der am gegenüberliegenden Ufer seine Pferde füttert, werden wir gefragt, ob wir ein Problem hätten, aber da war ich schon dabei, das Fahrrad wieder zusammen zu bauen. Eher zum Spaß habe ich vorgeschlagen, dass wir die Besatzung eines der vorbeifahrenden Schiffe fragen könnten, ob sie uns mit zurück nehmen, wenn die Reparatur missglückt und die Luft nicht hält. Als dann Sonja´s Rad wieder fahrbereit ist, sind die Kinder direkt enttäuscht, denn viel lieber wären sie mit so einem Boot mitgefahren. Und so ist ihr Wunsch entstanden, den nächsten Urlaub auf einem Hausboot zu verbringen. Am besten kombiniert mit einem Wohnmobilurlaub, denn darauf wollen sie natürlich nicht verzichten.

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Ohne weitere Panne radeln wir wieder zurück zum Wohnmobil. An der Anlegestelle gegenüber von unserem Standort richtet sich die Besatzung eines Hausbootes offensichtlich für die Nacht ein. Zu uns hat sich noch ein 3. Wohnmobil aus Italien gesellt. Während Sonja und ich später noch draußen sitzen, lassen sich die anderen Wohnmobilisten nicht sehen. Auf dem Busparkplatz bei der Straße wird bis spät in die Nacht hinein Pétanque, besser bekannt als Boule, gespielt. Sonst ist es absolut ruhig hier und wir genießen die Stimmung, die man mit der beleuchteten Brücke und dem Boot fast als idyllisch bezeichen könnte.

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Am Morgen fahre ich mit dem Fahrrad in das Dorf, werfe noch einen Blick in die mittelalterliche Kirche und kaufe beim Bäcker frisches Brot und Croissants für das Frühstück.

Unser heutiges Ziel ist Carcassonne. Entlang des Kanals fahren wir über Landstraßen und genießen die Landschaft des Aude-Tals. Bei Blomac, wo die Straße nahe an den Kanal heran führt, biegen wir ab, um uns einen Picknickplatz zu suchen. Nach wenigen Hundert Metern stehen wir wieder am Kanal, diesmal sogar an einer Schleuse. Die hat 2 Staustufen, durch die gerade 2 Schiffe geschleust werden. Eine Picknickbank gibt es hier auch, die wir gleich besetzen.

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Nach dem obligatorischen Espresso und nicht ohne von den Trauben des Weinfeldes, neben dem wir das Wohnmobil geparkt haben, zu probiern, fahren wir weiter Richtung Carcassonne.

In Carcassonne folgen wir zunächst den Wegweisern zum offiziellen Stellplatz, der zwar nahe dem Haupteingang zur Cité liegt, sonst aber wenig einladend wirkt. Also fahren wir zum Campingplatz auf der anderen Seite der Cité.

Am späten Nachmittag machen wir uns dann auf den Weg um La Cité, die Festung, zu besichtigen. Vor dem Campingplatz hält gerade der Shuttle-Bus, der uns für 1,80 Öroo direkt vor den Haupteingang bringt.

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Wir schlendern einfach durch die Anlage, wobei die Kinder ihrer Phantasie freien Lauf lassen und sich vorstellen wie hier im Mittelalter die Ritter lebten. Sehenswert ist die Kathedrale mit den kunstvollen Fenstern, die jetzt im Abendlicht besonders intensiv leuchten. Es ist aber bereits 18:00 Uhr und wir werden höflich hinaus komplimentiert.

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Konstantin zieht es in das Foltermuseum. Nachdem wir einen akzeptablen Familienpreis ausgehandelt haben, wagen wir uns in das Gruselkabinett. Sylvia möchte bald wieder raus. Ich gehe mir ihr zum Ausgang, während Sonja und Konstantin sich alles genau anschauen. Nachdem die beiden fertig sind, kann ich in Ruhe die Ausstellung besichtigen, vor allem den Teil über die Katharer. Zu gerne hätte ich einige der Katharerburgen besichtigt. Noch dazu, da ich als Urlaubslektüre den Roman „Die Ketzerin" dabei habe, der in der Katharerzeit handelt.

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Es ist schon reichlich spät geworden ist. Bevor wir wieder zum Wohnmobil zurückkehren, gönnen wir uns noch eine Touristenpizza. Auf dem Rückweg können wir die hell beleuchtete Burg bewundern.

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Die Kinder liegen bald in ihren Betten und schlafen, denn der Tag war anstrengend genug für sie. Bei einem Glas Wein überlegen Sonja und ich, wie wir die restlichen Urlaubstage verbringen wollen. Es ist Dienstag, und am Freitag, spätestens am Samstag müssen wir die Rückreise antreten. Wir wollen auf alle Fälle noch ein paar Tage am Meer verbringen und ausgiebig baden. Außerdem hatte ich mit Hans, einem ehemaligen Kollegen, der in Gruissan eine Ferienwohnung hat, vereinbart, dass wir uns melden.

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Espiguette, Aigues-Mortes, Colombiers

Colombiers, Capestang, Carcassonne

 

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