Schweiz und Südfrankreich 2004

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Teil 3: Camargue


Es ist schon finster als wir uns Saintes-Maries-de-la-Mer nähern. Jetzt bei Dunkelheit einen Stellplatz zu suchen, ist ein ziemlich hoffnungsloses Unterfangen. Im Ort stehen wir plötzlich vor einem großen Parkplatz, der voll ist mit Wohnmobilen. Hier wollen wir aber nicht übernachten. Fahren wir doch besser auf den von Ralf Gréus (WOMO-Verlag) genannten Campingplatz Le Clos du Rhône. Am Kreisverkehr fahren wir nach rechts Richtung Aigues Mortes. Kurz nach dem Ort biegen wir nach links ab und sehen entlang der Straße einige Wohnmobile stehen. Dahinter gäbe es zwar genügend Parkplätze, die sind aber durch 2 m hohe Barrieren für uns versperrt.

Camargue

So sieht das dann bei Tageslicht aus.

Na ja, neben dieser Straße zu stehen, ist auch nicht sehr verlockend und außerdem wollen wir 2 oder 3 Tage hier bleiben. Also checken wir beim Campingplatz ein und suchen uns einen freien Platz.

Camargue

 

Markt in Les Saintes Maries de la mer

 

Nach 2 Übernachtungen haben wir wieder genügend Campingplatz–Athmospäre genossen und brechen auf zu neuen Zielen. In Saintes-Maries-de-la-Mer ist heute Markt, so dass wir das Wohnmobil parken und durch die Stände schlendern. Wir sind spät dran und die Händler bauen bereits ab. Wir bekommen aber noch Gemüse und Obst. An einem Obststand wird uns eine Kiste mit Nektarinen für 3 Euro angeboten. Die sehen eigentlich noch recht frisch aus, so dass wir zuschlagen. Die Vitaminversorgung ist für die nächsten Tage gesichert.

Wir verlassen Saintes-Maries Richtung Aigues Mortes. An einem Parkplatz neben einem See halten wir um eine Kleinigkeitzu essen. Nach dem Espresso holen wir die Fahrräder vom Träger, um auf Entdeckungstour zu gehen. Ein gut befahrbarer Weg führt an den Seen entlang durch die Landschaft der Camargue und bald sehen wir die ersten Flamingos.

Flamingos

Radltour

Bauernhof

ganz schön groß der See.....

 

Nach der Fahrradtour beschließen wir, das bevorstehende Wochenende ungestört mit Baden und Faulenzen zu verbringen. Wir fahren Richtung Grau du Roi, biegen vor Port Camargue Richtung Leuchtturm ab und folgen dem Wegweiser zum Phare de l´Espiguette. Die Straße führt aus dem Ort heraus, bald kommen Dünen in Sichtweite und schließlich landen wir auf einem großen Parkplatz, auf dem mindestens 50 Wohnmobile stehen.

La Phare de l´Espiguette

Wir würden gerne entlang der Düne weiter fahren, aber der Parkplatz ist umzäunt und Querbalken in 2 m Höhe stellen ein unüberwindbares Hindernis dar. Das war wohl einmal ein Paradies für Freisteher, jetzt werden wir in die Schranken verwiesen – im wahrsten Sinne des Wortes. Wir parken erst einmal, um uns den Strand anzuschauen. Hinter der Düne gibt es nur noch Sand. Der Strand ist mehrere Hundert Meter breit und zieht sich in beiden Richtungen bis zum Horizont hin.

Am Strand von Espiguette Wohin soll die Reise gehen?

Wegweiser aus der Zeit, bevor es GPS gab.
Damit ist es ganz einfach, herauszufinden,
wo dieser herrliche Sandstrand liegt.

 

Wir machen noch einen ausgiebigen Strandspaziergang und beschließen, hier zu bleiben.

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück (immerhin sehr rücksichtsvoll) klopft es an der Wohnmobiltüre. Ein Parkplatzwächter versucht uns klar zu machen, dass wir uns zu den Wohnmobilen auf die andere Seite stellen müssen. Wenn er sonst kein Problem hat, das lässt sich lösen. Am Scheibenwischer hängt auch noch ein roter Zettel, mit dem wir aufgefordert werden, die Parkgebühr zu bezahlen. Wir sind nicht die einzigen, die diese freundliche Mitteilung bekommen haben und mit mehreren Wohnmobilisten marschiere ich schließlich zum Kassenhäuschen, das gestern abend bei unserer Ankunft bereits verlassen war, um die 6 Euro abzuliefern. Nichts ist eben umsonst....

Nun steht einem erholsamen Badetag an dem feinen Sandstrand nichts mehr im Wege. Große und kleine Kinder lassen ihre Drachen steigen und als ich zugeben muss, unsere Drachen zu Hause vergessen zu haben, gibt es die erste Beschwerde von den Kindern.

Wind, Wind wehe....

Konstantin improvisiert ....

 

Als Strafe muss ich auf´s Surfen verzichten – was mir nicht so arg schwer fällt, denn ich habe sowieso keine große Lust, die ganze Ausrüstung fast einen halben km weit vom Wohnmobil hierher zu schleppen ;-)

am Strand von Espiguette Am Strand von Espiguette

 

So verbringen wir den ganzen Tag am Strand und abends wird noch gegrillt.

Parkplatz von Espiguette

Neben uns hat sich ein junges französisches Paar, das mit einem kleinen Kombi angereist ist, niedergelassen. Wir erhalten Anschauungsunterricht, wie ein Wochenende bei einer französischen Familie abläuft. Zum Essen wird jedesmal der Tisch üppig gedeckt. Abends wird in der Pfanne gebraten und ein Essen serviert, das einem guten Restaurant alle Ehre gemacht hätte. Die ganze Familie ist um den Tisch versammelt, einschließlich Baby, Oma und Opa und wir haben den Eindruck, bei jeder Mahlzeit werden es mehr Familienmitglieder, bzw. Freunde.

Den Abend beschließen wir mit einer guten Flasche Wein, nachdem die Kinder schon relativ früh in ihren Betten eingeschlafen sind. Schließlich ist heute unser 11. Hochzeitstag und den gilt es gebührend zu feiern. Sylvia hat am nächsten Tag gemalt, wie sie sich das vorstellt:

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Am Sonntag verbringen wir wieder den Tag am Strand und fahren abends weiter nach Aigues Mortes. Unseren Hochzeitstag wollen wir noch nachträglich mit einem guten Essen würdigen.

In Aigues Mortes fahren wir auf den offiziellen Stellplatz, der gut ausgeschildert ist und unmittelbar neben dem Canal Rhone à Sète liegt.

Aigues Mortes Aigues Mortes

Blick vom Stellplatz auf Aigues Mortes

Wir entsorgen noch schnell Abwasser und Toilette und machen uns anschließend zu Fuß auf den Weg in die Stadt. Restaurants gibt es hier natürlich genügend. Auf dem großen Hauptplatz ist noch ziemlich viel los. Wir haben aber eigentlich keine Lust uns hier wie auf einem Prästentierteller zum Essen nieder zu lassen. In einer Seitengasse finden wir ein gemütlich aussehendes Restaurant, bei dem man im Freien sitzen kann.

Aigues Mortes

Dann gibt es eine Überraschung, von der vor allem Sylvia und Konstantin begeistert sind: Für jeden von uns wird ein heißer Grillstein auf den Tisch gestellt, auf dem man dann das Fleisch oder den Fisch brät. So wird das vorzügliche 4-gängige Menü auch noch zum Erlebnis - und wir nehmen dem Koch die Arbeit ab. Eine gute Flasche von der Domain l`Ormarine aus der Lage Picpoul de Pinet, von der ich vor 14 Jahren schon Wein nach Hause mitgenommen hatte, rundet das Abendessen ab. Auf dem Weg zum Wohnmobil können wir dann noch das beleuchtete Aigues Mortes bewundern.

Aigues Mortes am Abend

Auf dem Stellplatz in Aigues Mortes wollen wir nicht frühstücken, sondern uns dafür einen schönen Picknickplatz suchen. Wir verlassen Aigues Mortes Richtung La Grande Motte. Bei einem der folgenden Kreisverkehre fällt uns das Hinweisschild zur Domain Petit Chaume auf. Das war doch das Weingut, von dem die Flaschen mit den Flamingos stammten, in denen gestern abend im Restaurant das Tafelwasser serviert wurde. Sonja wollte unbedingt eine solche Flasche haben, konnte sich im Restaurant aber dann doch nicht entschließen zu fragen.

Wir fahren ein Stück weit die Zufahrt entlang und halten gegenüber einem See. Hier frühstücken wir erst mal, bevor wir zum Weingut weiter fahren. Hier hat die Weinernt schon begonnen. Im Verkaufsraum gibt es außer natürlich Wein noch die verschiedensten heimischen Produkte, von Honig bis zur Lavendelseife. Nach ein paar Proben entscheiden wir uns für einen Gris (das ist ein Rosé-Wein, der aus hellroten Trauben gekeltert wird) und einen Rotwein.

Nach ausgiebigem Baden in den vergangenen Tagen könnten wir wieder ein Kontrastprogramm gebrauchen. Eine Fahrradtour entlang dem Canal du Midi wäre genau das Richtige.

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Gordes, Arles, Saintes-Maries-de-la-Mer

Saintes-Maries, Aigues-Mortes, Grau-du-Roi,
Plage de l´Espiguette

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