camargue_1.jpg (18738 Byte)

Schweiz und Südfrankreich 2004

  Teil 5: Nach Gruissan und dann nach Hause 

2cv.jpg (20725 Byte)


Also verzichten wir darauf, Katharerburgen zu besichigen und machen uns am nächsten Tag auf den Weg Richtung Gruissan. Vor der Abfahrt versuche ich schon mal, Hans zu erreichen – leider vergeblich.

Kurz vor Mittag halte ich an einer Apotheke, um Reisetabletten für Sylvia zu kaufen. Aber was heißt "Reisetablette" auf französisch? Ich versuche ein paar Umschreibungen, und möchte der Apothekerin erklären, dass die Kinder beim Fahren reisekrank werden, aber sie versteht mich nicht bis meine Erklärungen in „Je conduis la voiture et les enfant sont malade" gipfeln. Da geht der Dame ein Licht auf und sie nennt mir den Fachausdruck „mal des transport" - wer hätte das gedacht?

Wir setzen unsere Fahrt fort, kaufen noch ein und anschließend erreiche ich Hans. Er empfiehlt mir den Campingplatz „Les Ayguade", zwischen Gruissan und Narbonne Plage gelegen. Die letzten Tage wollen wir unbeschwert genießen, die Campingmöbel aufstellen und grillen. Also fahren wir auf den Campingplatz und finden einen schönen Platz direkt am Strand. Und der ist vom feinsten. Schön breit, mit  feinstem Sand, zieht er sich kilometerlang in beiden Richtungen hin.

Gruissan_14.jpg (17047 Byte) gruissan_strand.jpg (12944 Byte)

Mit Hans und Lisa verabreden wir uns für morgen zu einer gemeinsamen Fahrradtour. Für den Rest des Tages steht bei herrlichem Sonnenschein nur noch Baden auf dem Programm.

Am nächsten Morgen, nach dem Frühstück kommen Hans und Lisa an, und wir machen uns gemeinsam auf den Weg Richtung Gruissan. Der Himmel ist bewölkt, also ideales Wetter für eine Fahrradtour. Wir radeln auf dem festen Sand zwischen Meer und dem Etang de Mateille nach Gruissan-Village, dem alten Ortskern.

gruissan_10.jpg (19822 Byte) gruissan_7.jpg (18183 Byte)

Durch malerische Gassen fahren wir zur Kirche, stellen dort unsere Räder ab und besteigen den Burgberg. Oben bei der Burgruine hat man eine schöne Aussicht auf die Umgebung.

gruissan_1.jpg (16522 Byte)

gruissan_3.jpg (20691 Byte)

gruissan_8.jpg (21462 Byte)

gruissan_2.jpg (24917 Byte)

Weiter geht es anschließend nach Gruissan-Port, dem jüngsten Ortsteil. Man hat sich mit dem Baustil Mühe gegeben und versucht dem Auge des Touristen etwas architektonische Abwechslung zu bieten. Die Dächer und die Fassaden sind mit vielen halbrunden Elementen versehen.

gruissan_6.jpg (17388 Byte)

Am sehenswertesten sind aber die Jachten und Segelboote, die hier liegen, unter anderem die Géant, ein Trimaran für Hochseerennen.

Interessant ist auch Gruissan-Plage, eine schon ältere Ferienhaussiedlung aus den Anfangszeiten den Tourismus. Hier standen die Ferienhäuser ursprünglich auf Stelzen, wie an einigen, nicht renovierten Häusern erkennbar ist. Bei den meisten Häusern wurde inzwischen dort wo vorher die Stelzen waren, ein Erdgeschoss eingebaut, das anscheinend als Kellerraum genutzt wird.

gruissan_4.jpg (19498 Byte) gruissan_5.jpg (15744 Byte)

Lisa schlägt vor, auf die Halbinsel mit der Base Conchylicole hinauszufahren, auf der eine Art Großmarkthalle steht, bei der man Muscheln kaufen kann.

Auf dem Rückweg zum Campingplatz wählen wir den Weg durch das Naturschutzgebiet La Clape. Man radelt hier durch den Pinienwald, der ganz intensiv duftet, vorbei an Weinfeldern nach Les Ayguade. Nach einem herzlichen Abschied kehren Lisa und Hans zurück, und wir beenden diesen erlebnisreichen, schönen Tag mit einem guten Glas Vin des Sables.

Am nächsten Tag scheint wieder die Sonne und wir haben absolut keine Lust schon nach Hause zu fahren. Es ist zwar schon Freitag, aber ich denke, es reicht, wenn wir Samstag früh losfahren um Sonntag abends wieder zu Hause zu sein.

lesayguade_1.jpg (21188 Byte)

Also legen wir noch einen schönen Badetag ein. Am Nachmittag kaufe ich in dem kleinen Supermarkt in Les Ayguade Grillfleisch und Salat, damit am Abend das obligatorische Grillfest zum Urlaubsende steigen kann. Die Kinder bleiben noch lange wach und wir genießen unseren letzten Abend in Südfrankreich.

gruissan_gr.jpg (21952 Byte)

 

Heute müssen wir endgültig aufbrechen. Nachdem alles eingeräumt und der Campingplatz bezahlt ist, starten wir. Beim nächsten Supermarkt halte ich zum Tanken. Wein wollten wir auch noch einkaufen: An der Straße nach Narbonne biegen wir aufs Geratewohl zur Domain Abbaye des Monts ab. Der Name klingt ja ganz gut.

Als wir aus dem Wohnmobil klettern, kommt uns gerade ein Paar entgegen und grüßt in unverkennbar österreichischem Dialekt. Wir unterhalten uns ein wenig und es stellt sich heraus, dass sie hier eine Ferienwohnung gemietet haben. Den Wein loben sie in höchsten Tönen und, wie wir anschließend bei der Weinprobe feststellen können, zurecht. Gerade als wir den soeben gekauften Wein verstaut haben und wieder weiter fahren wollen, kommt der Gast aus Österreich zu uns und fragt ob wir an einer Führung durch das Weingut teilnehmen wollen. Natürlich wollen wir und schließen uns der kleinen Gruppe an. Der Patron erzählt, dass dies früher ein Kloster war wie der Name besagt. Allerdings wurde es seit der Französischen Revolution zweckentfremdet. Er hat es gekauft und möchte es zusammen mit seiner Frau, eine Architektin, restaurieren um es wieder im ursprünglichen Zustand herzustellen. Vor allem die Kappelle ist ganz interessant, das Dach setzt sich aus 3 quer eingebauten Firsten zusammen.

abbayemonges.jpg (18269 Byte)

Aber wir wollten ja die Weinzubereitung sehen. Die Weinernte ist bereits angelaufen und die ersten Tanks sind schon gefüllt. Wir dürfen auch den Traubensaft, der schon zu gären begonnen hat, probieren. Schmeckt unwahrscheinlich gut und vor allem sehr süß.

Jetzt müssen wir uns aber endgültig auf die Heimreise begeben. Zunächst fahren wir weiter auf der N113, um und kurz vor Montpellier wieder auf die Autobahn zu fahren. Wir kommen zügig voran, vorbei an Nimes, Avignon und Orange. Bei Valence verlassen wir die Rhonetalautobahn und biegen ab Richtung Grenoble. Es ist wenig Verkehr und als es langsam zu dämmern beginnt, sind wir schon kurz vor dem Autobahndreick bei Grenoble. Ich habe das Seitenfenster etwas geöffnet und so höre es plötzlich zischen. Bei einer Behelfsausfahrt halte ich, um etwas Abstand von der Fahrbahn zu gewinnen und stelle fest, dass aus dem linken Vorderreifen die Luft bereits zur Hälfte entwichen ist. Die Warnweste angezogen, den Wagenheber und das Werkzeug herausgeholt und den Reifen gewechselt sind die Soforthilfemaßnahmen. Beinahe hätten wir es in diesem Urlaub ohne Panne geschafft. Im vergangenen Jahr hat es uns gleich 2 mal erwischt. Es ist wieder das Ventil, das defekt ist. Wo können wir jetzt am Samstag Abend noch den Reifen reparieren lassen? Morgen, am Sonntag, ist es noch viel aussichtsloser.

Es bleibt uns nichts anderes übrig. Ohne intakten Reservereifen setzen wir die Fahrt fort. Jetzt keine Experimente mehr. Ich fahre höchstens 90 km/h. Bei der nächsten Tankstelle halte ich, um den Luftdruck im aufgezogenen Reservereifen zu kontrollieren.

Wir wollen heute noch bis in die Nähe von Aix-les-Bains fahren, um uns dort einen angenehmen Übernachtungsplatz zu suchen.  Es ist schließlich schon finster, als wir die Autobahn verlassen und auf der Landstraße weiter Richtung Norden fahren. In dem kleinen Ort Albens folgen wir dem Wegweiser zum Campingplatz. Etwas außerhalb des Ortes stehen wir plötzlich auf einer Wiese. Ein paar Wohnwagen, in denen noch Licht ist, stehen verstreut herum, sonst hätten wir das Gefühl haben müssen, dass wir uns verfahren hätten und auf einer Weide gelandet seien. Für heute reicht es. Die Kinder schlafen schon. Ein kühles Bier noch und dann ab in die Falle.

Am Morgen sucht Sonja die Rezeption. Bei einer freundlichen alten Dame bezahlt sie 7,50 Euro, und wir können weiter fahren. Wir haben Glück, die Reifen halten und schließlich kommen wir am späten Sonntag abend zu Hause an. Morgen haben wir noch frei, um die wichtigsten Dinge zu erledigen, bevor am Dienstag für Konstantin der erste Schultag mit Schultüte und viel Aufregung beginnt.

 

carcassonne-gruissan_kl.jpg (18020 Byte) gruissan-albens_kl.jpg (21062 Byte)

Carcassonne, Gruissan

Gruissan, Montpellier, Valence, Albens

 

albens-m_kl.jpg (29354 Byte)

Rückfahrt von Albens über Genf, Lindau
und München

 

zurück

home