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Schweiz und Südfrankreich 2004

 

Teil 2: Haute-Savoie und die Provence

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In der vergangenen, sternenklaren Nacht  hat es Frost gegeben, so dass am Morgen die Scheiben der Autos angeeist sind. Unsere Reise  geht weiter Richtung Frankreich über Visp und Sion. Zwischendurch füllen wir in Sitten in einem Supermarkt unsere Vorräte auf. In Martigny biegen wir ab zum Col de la Forclaz. Kurz nach Trient entdecke ich neben der Straße einen schönen Picknickplatz.

Picknick

Hier kann man direkt neben einem Gebirgsbach stehen. Es gibt auch Hütten, Toiletten und Grillstellen hier. Nach ausgiebiger Pause setzen wir  unsere Fahrt fort über den Col des Montets und über Argentière, wo wir einen kurzen Fotohalt einlegen. Schließlich erreichen wir Chamonix.

MontBlanc

Ich halte Ausschau nach einen Wohnmobilstellplatz, natürlich in möglichst schöner Lage. Gerade fahren wir in den Kreisverkehr in Chamonix-Sud ein, als mich Sonja auf Wohnmobile aufmerksam macht, die auf einem Parkplatz stehen, auf den man direkt vom Kreisverkehr aus gelangt.

SP in Chamonix

Es gibt sogar eine Ver- und Entsorgungsstation hier. Der Parkplatz gehört zur Aiguille-du-Midi – Bahn.

Es ist später Nachmittag, so dass wir uns Chamonix noch ansehen. Als erstes kaufen wir uns eine Wanderkarte, da wir morgen wieder eine Tagestour unternehmen möchten. 

Chamonix Chamonix

Nach dem Frühstück geht es los. Wir wollen hinauf zur Plan d´Aguille du Midi. Es gibt 2 verschiedene, etwa gleich lange Routen, die direkt am Parkplatz beginnen, bzw. enden, so dass man einen Rundweg gehen kann. Wir denken aber eher daran, mit der Bergbahn zurück zu fahren.

Es geht gleich von Anfang an ziemlich steil bergauf. An der Gabelung entscheiden wir uns für die westliche Route, die ungefähr in einem Halbkreis zur Plan d´Aguille du Midi führt.

 

Aufstieg

Aufstieg mit Blick auf den Bosson-Gletscher

Man kommt immer wieder aus dem Wald heraus und hat dann herrliche Ausblicke auf das Mont Blanc-Massiv, auf den Bosson-Gletscher und auf Chamonix.

Chamonix zu Füßen

Nachdem wir die Baumgrenze hinter uns gelassen haben, können wir auf den Parkplatz herunterschauen, wie von einem Balkon. Tief drunten, mindestens 1000 unter uns, können wir sogar unser Wohnmobil erkennen.

Aufstieg

Die letzte halbe Stunde gehen wir dann zum Teil über Steine und Geröll bis wir dann nach ca. 4 Stunden Aufstieg die Bergstation erreichen. Von hier aus könnte man mit der Gondel noch zur Aiguille du Midi hoch fahren. Diese liegt aber in dichtem Nebel, so dass wir es vorziehen, in der Hütte einzukehren.

am Ziel

Vom Hüttenwirt erfahren wir, dass die Gondel hinunter nach Chamonix wegen Wartungsarbeiten nicht in Betrieb ist.

Damit bleibt uns nichts anderes übrig, als uns zu Fuß auf den Weg zu machen. Etwas unterhalb der Bergstation, bei einer Hütte müssen wir uns entscheiden, welchen Weg wir für den Abstieg wählen. Wir nehmen den östlichen Weg, der anfangs ziemlich steil verläuft.

Abstieg

Es hat etwas geregnet, so dass die Steine rutschig sind. Den Kindern macht das offensichtlich Spaß. Das einzige, was ihre Begeisterung trübt, sind unsere ständigen Ermahnungen, vorsichtig zu sein und an den gefährlichen Passagen bei uns zu bleiben.

Etwa auf halber Strecke fängt es wieder an zu regnen. Trotzdem genehmigen wir uns noch einen Abstecher zu einem kleinen Wasserfall.

Micro-Wasserfall

Nach gut 3 Stunden kommen wir schließlich beim Wohnmobil an.

im Wohnmobil

Nach den Anstrengungen gibt es heißen Apfelstrudel.

Jetzt wird es aber Zeit, in den Süden zu fahren. Wir alle haben Sehnsucht nach angenehm warmen Temperaturen, Sonne und Meer. 

Wir haben gut gefrühstückt, ich werfe noch 12 Euro in den Kassenautomaten ein (für 2 Nächte, bzw. ca. 40 Stunden parken) und wir können den Parkplatz verlassen.

Über St. Gervais, Mégeve, Albertville, rollen wir Richtung Grenoble. Grenoble durchqueren wir auf der Stadtautobahn, an deren Ende wir von einem Kreisverkehr aus direkt auf den Parkplatz eines Supermarktes kurven, um unsere Vorräte aufzufüllen.

Es ist kurz von 17:00 Uhr, wir fahren gerade durch Monestière du Clermont, da sehe ich ein Hinweisschild auf einen Campingplatz. Wir sind heute weit genug gefahren und kurz entschlossen biege ich rechts ab. Meine Besatzung ist einverstanden. Wir kommen an einem Parkplatz vorbei, auf dem bereits ein italienisches Wohnmobil steht. Wir wollen aber die vom Wandern immer noch nasse Kleidung trocknen und fahren weiter zum Campingplatz.

Um uns noch etwas Bewegung zu verschaffen, unternehmen wir eine Fahrradtour in die nächste Umgebung. Ich steuere auf einen kraterförmigen Einschnitt in dem Hang oberhalb des Ortes zu, eine Art Doline. Als es aber schon wieder nur bergauf geht, protestieren Sonja und die Kinder, so dass wir auf die Trasse einer neuen Straße, die noch im Bau ist, abbiegen. Hier können die Kinder nach Herzenslust herumfahren. 

Monestiere

Da ich die Räder schon mal vom Fahrradständer herunter genommen habe, nutze ich die Gelegenheit und hole am Morgen beim Bäcker im Ort frische Semmeln und Croissants zum Frühstück.

Wir haben uns die Camargue als eines der Ziele dieser Tour vorgenommen. Von hier aus wollen wir die weite Strecke nicht an einem Tag zurück legen, so dass wir noch einen Zwischenhalt in der Provence einlegen werden. Wie wäre es mit der Fontaine du Vaucluse? Gleich in der Nähe liegen Gordes und das Kloster Sénanque, das eine Besichtigung wert wäre. Alle sind einverstanden, so dass unser Tagesziel feststeht.

Unser Fahrt führt weiter Richtung Süden über den Col de Haute Croix.  Mittags halten wir bei La Faurie an einem Picknickplatz der direkt neben einem Fluss liegt und halten Siesta. An dem Parkplatz gibt es auch einen Laden, in dem Produkte der einheimischen Landwirtschaft verkauft werden - allerdings zu beachtlichen Preisen. Sylvia und Konstantin spielen noch in dem Fluss mit dem klaren, aber eiskalten Wasser bevor es wieder weiter geht über Sisteron Richtung Apt.

Pique-Nic lafaurie

 

Bei Les Mées werfen wir eine Blick auf die ungewöhnliche Felsformation Les Pénitents de Mées, übersetzt, "Die Büßer von Les Mées".

Die Büßer von Les Mees

Kurz danach verlassen wir die Autobahn Richtung Forcalquier. Spätestens hier, als wir durch die erste von vielen Platanenalleen fahren, haben wir die Gewissheit, dass wir in der Provence sind.

Platanenalle bei Fourcalquier

Gegen Abend erreichen wir dann die Fontaine. Wir fahren am linken Ufer der Sorgue entlang, bis wir auf einen Parkplatz abbiegen, der direkt an das Wasser grenzt. Ich kann kein Verbotschild entdecken, nicht mal eines für Wohnmobile, so dass wir beschließen, hier zu übernachten.

Parkplatz an der Sorgue

Natürlich wollen wir die Quelle sehen und machen uns auf den Weg. Neugierig wie wir sind, gehen wir durch einen Felsdurchbruch und gelangen in eine Art Park, der allerdings, positiv ausgedrückt, sehr naturbelassen ist. Immerhin gibt es hier ein paar Feigenbäume und wir probieren die ersten Feigen in diesem Urlaub, die aber bei weitem nicht so gut schmecken wie in Griechenland oder in der Türkei. Wir kehren wieder um und versuchen es auf dem rechten Ufer.

Papiermühle

Kurz nach der Papiermühle, die man besichtigen kann, heute aber schon geschlossen ist, sieht man noch, wie das steinige Bachbett von seitlichen Quellen gespeist wird.

Die Sorgue und ihre Quellen

Dort wo die Quelle laut Reiseführer im Frühjahr aus dem Felsen ans Tageslicht tritt, gähnt nur ein schwarzes Loch. Im Frühjahr sollen allerdings bis zu 200.000 Liter pro Sekunde aus dem Loch sprudeln. Angeblich hat man den Grund des unterirdischen Sees, aus dem die Fontaine gespeist wird, bisher vergeblich gesucht. Die Sorgue wird allerdings auf ihren ersten hundert Metern von vielen Quellen, die seitlich und unter den Felsen hervorsprudeln, gespeist, so dass sie sich bald zu einem beachtlichen Fluss entwickelt.

an der Sorgue

Bei einbrechender Dunkelheit treten wir den Rückweg an und genehmigen uns ein ausgiebiges Abendessen in einem der Restaurants. Das Essen - und natürlich auch der Wein - schmecken ausgezeichnet.

Am Morgen beim Frühstück kann ich beobachten, wie ein Parkplatzwächter an der Einfahrt seinen Posten bezieht. Als ich das Wohnmobil gerade für die Abfahrt fertig mache, kommt er zu uns und erklärt mir, dass dies kein Parkplatz für Wohnmobile sei. Dieser befinde sich einen km weiter. So habe ich das jedenfalls verstanden. Ich sage ihm, dass wir dann natürlich sofort wegfahren. Er ist zufrieden und winkt uns zu, als wir den Parkplatz Richtung Gordes verlassen.

Weiter geht es durch Weinberge ins Luberon.

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Gordes liegt recht malerisch auf einem Hügel und sieht ziemlich so aus, wie man sich die Orte in der Provence vorstellt. Auf einen großen Parkplatz, der sich über 3 Terrassen erstreckt, lassen wir unser Gefährt im Schatten stehen und laufen zur Ortsmitte. Hier gruppieren sich kleine Geschäfte um das Schloss. In einem der Souvenierläden kaufen wir eine topographische Karte, die wir für eine Wanderung zum Kloster Sénanque brauchen.

Auf der Straße, auf der wir gekommen sind, gehen wir ein Stück zurück und biegen dann rechts auf einen Pfad ab, der zwischen Steinmauern verläuft.

Auf dem Weg nach Senanque

Wir überqueren eine Straße und laufen dann durch einen Wald aus halbhohem Gestrüpp. Der Weg ist rot-weiß markiert. Schließlich erreichen wir die Straße, die zum Kloster führt. Tief drunten liegt die Sénanque-Schlucht, die zurecht ihren Namen trägt, denn Sénanque soll soviel wie "ohne Wasser" bedeuten.

Abbaye Senanque

Nach vielleicht 100 m zweigen wir nach links auf den nach unten führenden Weg ab. Bald sehen wir linkerhand unter uns das Kloster. Wenn man zu Fuß hierher läuft, dann versteht man wohl am besten, wenn der Reiseführer schreibt, dass die Zisterziensermönche sich bevorzugt abgelegene und schwer zugängliche Orte für die Gründung ihrer Klöster suchten.

 

Abbaye Senanque

Wir melden uns zu einer Führung an, auch wenn diese nur in französischer Sprache angeboten wird. Aber es gibt ein Faltblatt in deutscher Sprache, in dem kurz beschrieben wird, was der Guide sehr ausführlich erläutert. Sénanque ist eine Abtei des Zisterzienserordens

 

Abbaye Senanque Abbaye Senanque

Abbaye Senanque

Abbaye Senanque

Die ganze Abtei besticht durch ihre schlichte Einfachheit.

Abbaye Senanque, Kreuzgang

Der Kreuzgang mit dem kleinen Garten im Innenhof wirkt einladend und beschaulich.

Nachdem wir noch dem Souvenierladen des Klosters den unvermeidlichen Besuch abgestattet haben, machen wir uns wieder auf den Rückweg. Gerne wäre ich entlang durch die Schlucht der Sénacole gegangen, aber irgendwie haben Sonja und die Kinder keine Lust mehr auf längere Erkundungstouren und wollen auf kürzestem Weg wieder zurück nach Gordes.

Zurück in Gordes suchen wir uns einen Platz in der Brasserie direkt neben dem Schloss.

Gordes Gordes

Hier sitzen wir unter einer riesigen Platane, trinken Café au Lait und die Kinder essen Eis. Wir genießen das französische Flair.

Wir müssen nicht lange überlegen, wo wir heute übernachten und wo wir als nächstes hinfahren wollen: Für die Kinder kommt jetzt nur noch das Meer in Frage. Sie wollen endlich baden. So entsteht der Entschluss, heute noch Richtung Camargue aufzubrechen und einen Stellplatz am Meer zu suchen.

Auf dem Weg zum Wohnmobil entdeckt Sonja einen Souvenirladen, der auch sehr geschmackvolle Gegenstände anbietet. Da vergisst sie natürlich schnell die Zeit und ich stelle mich schon darauf ein, die Nacht in Gordes zu verbringen. Schließlich kann sie sich doch losreißen und wir fahren noch heute weiter. In Cavaillon tanken wir bei einem Supermarkt.

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Taesch, Martigny, Col  de la Forclaz, Chamonix

Chamonix, Grenoble, Monestière, Gordes

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