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Schweiz und Südfrankreich 2004


Teil 1: In der Schweiz

 

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Endlich wieder unterwegs. Der Diesel brummt zufrieden. Draußen scheint die Sonne und im Wohnmobil herrscht beste Urlaubsstimmung.

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Aus dem Autoradio klingt Janis Joplin: "Bobby thumbed a Diesel down", und weiter "Freedom is just another word for nothing left to lose". Ich bin der Ansicht : Freiheit bedeutet auch, mit dem Wohnmobil in den Urlaub zu fahren - und diese Freiheit wollen wir in den kommenden 3 Wochen ausgiebig genießen.

Lange Zeit waren wir unentschlossen, wohin die Reise gehen soll. Nach Griechenland wären wir gerne wieder gefahren. Aber dort finden die Olympischen Spiele statt und die Fährgesellschaften haben das Camping an Board drastisch reduziert. Ab Venedig oder Ancona ist es extrem teuer und wenn man nicht schon Anfang des Jahres gebucht hat, bekommt man keinen Platz mehr auf dem Campingdeck. In Süditalien waren wir im vergangenen Jahr und haben mit Famile Kaluza (www.familie-kaluza.de) unbeschwerte Tage auf dem Gargano verbracht. Es gäbe noch viel zu entdecken in Apulien und Kalabrien. Aber dieses Jahr wieder Italien? Irgendwie kam mir immer wieder Südfrankreich in den Sinn. Zufällig gerät mir das Buch "Die Ketzerin" in die Hände, das in der Zeit der Katharer handelt und sich demzufolge im Languedoc abspielt. Das interessierte mich natürlich, vor allem die Kathererburgen.

Frankreich ist außerdem ein Land, in das  wir immer wieder gerne fahren. Wir waren auch schon mehrmals in Nordfrankreich, in der Champagne und in der Normandie. Stets haben wir freundliche Menschen kennen gelernt. Und wir schätzen das gute französische Essen.

Wir nutzen das späte Ferienende in Bayern und starten in der 2. Hälfte der Sommerferien in den Urlaub. Wenn wir uns etwas Zeit lassen, sind wir gegen Ende der Hochsaison in Südfrankreich und weichen so dem größten Rummel aus.

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Eigentlich ist die Schweiz viel zu schön und interessant, um einfach auf der Autobahn durchzurauschen. Warum wollen wir nicht über ein paar Alpenpässe fahren, vielleicht sogar irgendwo bleiben, um eine schöne Wanderung zu unternehmen? Der Familienrat wurde einberufen und bald waren wir uns über die Strecke einig.

Also sind wir jetzt unterwegs in den Urlaub nach Südfrankreich und fahren über Lindau und Chur Richtung Wallis. Gegen 17:00 Uhr erreichen wir Flims und entschließen uns, auf dem hiesigen Campingplatz zu übernachten. Bei der Anmeldung kann ich gleich noch frische Semmeln für morgen früh bestellen. Das ist doch ein Service.

Nachdem wir unseren Stellplatz bezogen haben, verschaffen wir uns nach der langen Fahrt noch etwas Bewegung und unternehmen vom Campingplatz aus einen Spaziergang auf einem der schön angelgten Wanderwege zur Ortsmitte. Dort finden wir einen Kinderspielplatz, auf dem sich Sylvia und Konstantin ordentlich austoben können.

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Während der Nacht hat es angefangen zu regnen, und es sieht nicht so aus als ob der Regen bald aufhören würde, so dass wir nach dem Frühstück weiter fahren.

Oberalppass Oberalppass

Bei strömendem Regen fahren wir über den Oberalppass nach Andermatt. Kurz hinter Realp möchte ich gerade Anlauf nehmen, hinauf auf den Furkapass, als mir hinter der ersten Kurve ein Reisebus entgegen kommt. Die Straße ist an dieser Stelle nur breit genug für ein Fahrzeug und hinter dem Reisebus folgt eine lange Fahrzeugschlange. Ich setzt ein paar hundert Meter zurück bis zu einem Parkplatz, lasse den Pulk vorbei, um dann erneut einen Anlauf zu nehmen. Diesmal klappt es und bald erreichen wir den Furkapass.

 

Furkapass Furkapass

Hier schneit es und es sieht nach unmittelbar bevorstehendem Wintereinbruch aus.

Furkapass Gletscher am Furkapass

 

2 Serpentinen unterhalb des Furka-Hotels halten wir auf einem Parkplatz. Von hier aus kann man nahe an den Gletscher herangehen. Man merkt, dass der Gletscher früher viel mächtiger gewesen sein muss. Jetzt hat er sich in höher Regionen zurück gezogen.

Nach diesem Abstecher in den Winter rollen wir hinab ins Wallis.

Wallis

Das Wetter wird zunehmend schöner und bald scheint die Sonne. Wir haben uns bisher noch keine Gedanken gemacht, wo wir heute übernachten. Irgendwie kommen wir auf das Matterhorn zu sprechen und schnell sind wir uns einig, dass wir den bekanntesten Berg der Schweiz, eines der Wahrzeichen dieses Landes – neben der Toblerone, aber die ist ja bekanntlich ein Abbild des Matterhorn - sehen wollen. Ich war zwar vor 14 Jahren schon einmal in Zermatt, aber natürlich reizt es mich, mit dem Wohnmobil nach Täsch hinauf zu fahren. Vielleicht haben wir Glück mit dem Wetter und können morgen eine Wanderung unternehmen.

Täsch

Ab Täsch ist die Straße gesperrt und wir fahren auf den Campingplatz in der Nähe des Bahnhofs. Hier scheinen Bergsteiger aus ganz Europa versammelt zu sein. Entsprechend locker ist die Stimmung hier. Der Platz besteht aus einer Wiese, die sich zwischen der Matter und dem Berghang entlang zieht. Am gegenüberliegenden Ufer verläuft die Bahnlinie von Visp nach Zermatt, auf der auch der Glacier Express verkehrt. Es herrscht noch reger Zugverkehr, aber nur bis kurz nach 20:00 Uhr, dann kehrt Ruhe ein bis 6:00 Uhr morgens.

Sylvia und Konstantin nutzen die Zeit bis zum Abendessen und spielen auf der Wiese Federball.

Zusammen unternehmen wir nach dem Essen einen Spaziergang entlang des Flusses und der Gleise. Für Konstantin ist das alles hochinteressant. Er will wissen, warum es da 3 Schienen gibt und nachdem ich ihm das Prinzip der Zahnradbahn erklärt habe, will er natürlich sehen wie das funktioniert. Zum Glück finden wir eine Stelle, an der man beobachten kann, wie das Zahnrad des Zuges in die Zahnstange einrastet. Natürlich möchten die Kinder mit so einem Zug einmal fahren. Vielleicht ... morgen....

An der Rezeption des Campingplatzes erfahren wir, dass vor dem Campingplatz jeweils zur vollen Stunde der Bus nach Zermatt hält. Wir wollen den Bus um 9:00 Uhr nehmen. Als wir schließlich abmarschbereit sind, ist es 10 Minuten nach 9:00 Uhr. Es ist ein schöner Tag mit wolkenlosem Himmel. Das Tal liegt noch im Schatten, aber von Ferne leuchten die Schnee bedeckten Berge. Natürlich wollen wir nicht 50 Minuten herumstehen und auf den Bus waren. Die Gehzeit nach Zermatt wird mit eineinhalb Stunden angegeben, also machen wir uns auf den Weg.

auf nach Zermatt

das Matterhorn in Sicht

Erst kurz vor Zermatt kommt das Matterhorn in Sicht.

Heli

Heli Landeplatz

Über uns kreisen immer wieder Hubschrauber, von denen Konstantin ganz fasziniert ist. Wir kommen kurz vor Zermatt direkt am Hubschrauberlandeplatz vorbei. Als wir zusehen können, wie ein Hubschrauber landet, ein weiterer aufgetankt wird und dann startet, ist Konstantin begeistert.

Wir schlendern durch Zermatt, kaufen Brot, Wurst und Käse ein, um etwas außerhalb ein Picknick zu machen. 

Kletterpartie

Sylvia und Konstantin klettern in den Felsen, während Sonja und ich die Brotzeit herrichten. Dabei beschließen wir, zur Schwarzsee-Hütte zu wandern.

 

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Unserer Wandertour von Täsch über Zermatt zum Schwarzsee
zum Vergrößern bitte auf die Karte klicken

 

Aufstieg Aufstieg

Der gut beschilderte Weg steigt stetig an. Wir kommen vobei an den alten walliser Häusern von Furi und sind schließlich oberhalb der Baumgrenze.

Furi Gornergrat-Gletscher

Gegenüber leuchtet der Gornergratgletscher, dem offensichtlich der heiße Sommer 2003 stark zugesetzt hat.

Und immer wieder kommt das Matterhorn ins Blickfeld.

Blick auf das Matterhorn

An einer Quelle füllen wir unsere Wasservorräte mit kaltem, klarem Bergwasser auf.

 

Wandern macht durstig Matterhorn mit Ruhebank

Schließlich erreichen wir die Schwarzseehütte. Darüber thront das Matterhorn, 1895 m über uns. Die Kinder haben den Aufstieg gut bewältigt Die 1133 Höhenmeter, die wir von Täsch hierher überwunden haben, scheinen ihnen nichts auszumachen.

Schwarzsee-hütte

Wie wir wieder runter gekommen sind? Nun, wir haben die Seilbahn bis Furi genommen. Das entspricht in der Luftlinie etwa die zwei Drittel der Strecke nach Zermatt, auf diese Weise haben wir das steilste Stück überwunden und der Abstieg nach Zermatt war dann nur noch ein Kinderspiel. Hier haben wir dann den Kindern noch einen Wunsch erfüllt und sind mit dem Zug nach Täsch zurückgefahren.

Zug nach Täsch

Der Zug ist ziemlich voll besetzt, aber wir haben Glück und finden noch ein freies Abteil. Jetzt fahren wir auf der Strecke, an der wir morgens entlang gewandert sind.

CP in Täsch

Vom Zug aus werfen wir noch einen Blick auf den Campingplatz und unser Wohnmobil, bevor wir in Täsch den Zug verlassen. Inzwischen doch ziemlich müde, stapfen wir 4 zurück zum Wohnmobil.

Beim Frühstück am nächsten Morgen fragen wir die Kinder, ob sie wieder eine solche Wanderung machen wollen und bekommen ein begeistertes "Ja" zur Antwort. Unser nächstes Ziel ist nämlich Chamonix

 

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