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Slowenien und Kroatien

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In diesem Jahr sind wir das erstemal in den Osterferien mit dem Wohnmobil weggefahren. Sonst waren wir um Ostern rum meist noch beim Skifahren in Südtirol, aber im vergangenen Winter haben wir so ausgiebig den Schnee genossen, dass wir es vorzogen, in den Süden zu fahren.

Bei schönstem Frühlingswetter sind wir morgens los gefahren, aber bereits nach Salzburg beginnt es zu regnen. Als wir den Karawankentunnel verlassen, hat der Regen aufgehört, aber es ist bewölkt und überhaupt nicht frühlingshaft. Wir beschließen, auf dem Campingplatz Bled, am Südwestende des Sees gelegen, zu übernachten. Nach der langen Fahrt wollen wir uns die Beine noch etwas vertreten und machen noch einen Spaziergang am See entlang. Beim Verlassen des Wohnmobils werden wir von einem Paar aus Nürnberg gebeten ihnen zu helfen, ihr Wohnmobil anzuschieben. In der aufgeweichten Wiese war der VW-Transporter stecken geblieben.

Ein Fußweg führt um den See herum und man könnte bequem zur Stadt Bled laufen. Als es aber wieder zu regnen beginnt, kehren wir zurück zum Wohnmobil. Die Anzeige gegenüber der Rezeption zeigt 0,7 °C an.

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Am nächsten Morgen empfängt uns Sonnenschein und unsere Urlaubslaune bessert sich schlagartig. Wir machen noch einen Spaziergang am See, an dem die ersten Sonntagsausflügler eintreffen. Am Ostufer kann man sich mit Ruderbooten, den so genannten "Pletna" zur idyllischen kleinen Barockkirche "Maria am See" auf der Insel Blejski otok übersetzen lassen.

Unsere Fahrt geht weiter nach Postojna, wo wir die berühmte Tropfsteinhöhle besichtigen wollen. Da wir in Bled relativ spät weg gekommen sind, ist es später Nachmittag, bis wir auf dem Campingplatz "Pivka Jama" ankommen. Der Platz ist schön gelegen inmitten des Waldes. Die Rezeption ist geschlossen, der Campingplatz ist absolut leer. Wir entdecken, dass das Restaurant geöffnet ist und beschließen, hier zu bleiben. Für eine Höhlenbesichtigung ist es uns zu spät, so dass wir eine Waldspaziergang mit den Kindern unternehmen. Dabei entdecken wir den Eingang zur Höhle Pivka Jama, die aber erst im Mai geöffnet wird.

Als wir zurück kommen, stehen etwa ein Duzend Wohnmobile auf dem Campingplatz.

Am nächsten Morgen starten wir zur Besichtigung der Höhle von Postojna. Mit der Höhlenbahn fahren wir ins Innere, wo die eigentliche Führung beginnt. Für die Besucher ist nur ein kleiner Teil des Höhlensystems zugänglich, aber selbst der ist schon beeindruckend.

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Die Führung dauert etwas mehr als eine Stunde. Wir gelangen durch riesige Säle, über dem sogenannten Kongresssaal spannt sich ein Gewölbe von über 300 m. Wir überqueren die Russische Brücke, die im Ersten Weltkrieg von russischen Kriegsgefangnen gebaut wurde und sehen den Brillanten, einem riesigen, schneeweißen Stalagmiten. In einem Bassin sind Grottenolme gefangen, die Wappentiere von Postojna.

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Diese Tierchen sehen ähnlich aus wie Eidechsen, haben eine hellrosafarbene Haut und sind blind, da die Augen infolge ihres Aufenthaltes im Dunkel der Höhle verkümmern. Sie atmen sowohl mit Kiemen als auch mit einer Lunge.

Mit der Höhlenbahn gelangt man wieder ins Freie. Es ist zwar schönes Wetter und angenehm warm in der Sonne, aber abends hat es in den vergangenen Tagen doch stark abgekühlt. Wir sehnen uns nach mehr Wärme und beschließen in den Süden zu fahren. Unser nächstes Ziel ist der Nationalpark Plitwitzer Seen. Wir haben jedoch keine Eile und steuern als Zwischenziel Selce an. Dort befindet sich der einzige Campingplatz am Meer, der auf dem Weg liegt, und bereits geöffnet ist. Wir nutzen den Nachmittag, um am Strand entlang einen Spaziergang zum Ort zu unternehmen und Lebensmittel einzukaufen. Im Gegensatz zu Slowenien werden hier keine Euro angenommen und wir müssen uns erst einmal eine Bank suchen um am Geldautomaten Kuna zu bekommen.

Am nächsten Morgen geht die Fahrt weiter an der Küste entlang nach Süden. In Senj biegen wir ab ins Landesinnere. Nachdem wir über zahllosen Serpentinen das Küstengebirge überwunden haben, wird die Landschaft zunehmend karger und einsamer. Wir kommen durch vereinzelte Dörfer entlang der Straße und ab Otocac, der einzigen größeren Ortschaft, sind auch die Spuren des Krieges noch deutlich zu erkennen.

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Etwa 6 km nach dem nördlichsten Eingang zu den Wasserfällen gelangt man zum Campingplatz Korana. Von der Straße aus konnten wir bereits erste Blicke auf unser morgiges Ziel werfen.

Zeitig am nächsten Morgen stehen wir auch vor dem Eingang 1 um unsere Tour durch diese Naturlandschaft aus Seen und Wasserfällen zu starten. Die ausgiebige Wanderung ist auch ganz nach dem Geschmack von Sonja, passt also genau für ihren Geburtstag heute.

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Wir benutzen den Eingang 1,d er am unteren Teil der Seen liegt. Von hier erkundet man den Park entgegen der Fließrichtung des Flusses Korana. Dies hat aus meiner Sicht den Vorteil, dass man auf die Wasserfälle zu geht, diese also immer im Blick hat.

Über steile Serpentinen und über Holzstege gelangen wir zum Fuß des Plitvice-Wasserfalles.

 

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Hier stürzt das Flüsschen Plitvica 76 m in den Felsenkessel. Über Bohlenstege gelangen wir an den Fuß dieses Wasserfalles, der auch der höchste ist. Dieser Felsenkessel ist dadurch entstanden, dass das Wasser das Kalkgestein ausgehöhlt hat bis die so entstandenen unterirdischen Hallen eingestürzt sind und diese gigantische Schlucht hinterlassen hat.

Die oberen Seen dagegen wurden durch Tuffbarrieren aufgestaut. Hier hat sich das Wasser seine Barrieren selbst gebaut. Das Regenwasser, das im umliegenden Gebirge versickert, löst den Kalk aus dem Gestein. Wenn es wieder an die Oberfläche kommt, erwärmt es sich und der Kalk fällt aus. Auf dem Grund der Seen bildet sich weißer Kalkschlamm, der alles mit einer harten Kruste berzieht.

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Äste, Algen und Laub versteinern auf diese Art und es entsteht Tuffgestein. Der Kalk verleiht dem Wasser auch die leuchtend türkisgrüne Färbung. Dort wo sich bereits Hindernisse im Wasserlauf befinden, schreitet dieser Prozess am schnellsten voran so dass sich Barrieren und Terrassen bilden, die das Wasser zu Seen aufstauen.

Wir folgen der grünen Markierung. Es gibt noch rote, blaue und gelb markierte Wege, die aber nur kurze Abschnitte darstellen, und wie wir bald feststellen müssen, den belebteren Teil des Parks erschließen.

 

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An der Ablegestelle für die Boote, die auf dem größten See, dem Kozjak jezero verkehren, machen wir auf dem Picknickplatz Pause. Von hier sind wir alleine unterwegs, abgesehen von 2 oder 3 Pärchen, die uns begegnen. Der Uferweg ist nicht mehr so gut befestigt und gleich am Anfang ist er überschwemmt so dass wir ein Stück durch das Wasser waten müssen. Später folgt dann noch eine ziemlich sumpfige Stelle, die wir umgehen, indem wir die Böschung hinaufklettern. Für die Kinder ein riesen Spaß.

 

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Winnetou war auch da. Mit Uschi

Es ist schon spät geworden und wir kürzen den letzten Teil ab, indem wir mit einem der Elektroboote ans andere Ufer des Kozjak jezero übersetzen und zum Eingang zurückkehren.

Die Nacht verbringen wir auf dem Campingplatz Korana und lassen uns nach der ausgiebigen Wanderung in dem Restaurant ein gutes Abendessen schmecken.

Für den nächsten Morgen haben wir beschlossen, zur Insel Krk zu fahren. Über Otocac fahren wir zurück nach Senj und entlang der Küstenstraße Richtung Rijeka.

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Frühstück im Wohnmobil

gute Stimmung unter der Mannschaft an Bord

 

Bei Kraljevica spannt sich die Brücke in hohem Bogen über die Kvarner Bucht.

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Für 20 Kuna gelangen wir nach kurzer Fahrt hoch über dem Meer auf die Insel Krk. Wir wollen auch etwas sehen von Krk, so dass wir die Insel auf der Hauptstraße nach Süden durchqueren und uns einen Campingplatz bei der Stadt Krk suchen. Wir landen schließlich auf dem Campingplatz Politin. Er liegt an der Ostseite der Bucht mit der Stadt Krk mit schöner Aussicht auf die Stadt.

 

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Hier verbringen wir einen geruhsamen Nachmittag an der Sonne und erstmals mit frühlingshaften Temperaturen.

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Wir wollen noch die Insel Cres kennen lernen, bevor wir wieder Richtung Norden fahren, so dass wir am nächsten Morgen aufbrechen, nach Valbiska fahren und mit der Fähre zur Insel Cres übersetzen. Hier wollen wir nochmals einen schönen, sonnigen Tag mit Faulenzen verbringen und nisten uns auf dem Campingplatz Kovacine ein.

 

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Sylvia und Konstantin wagen sich in das noch sehr kalte Wasser

Da wir aber noch Lipica in Slowenien besichtigen wollen, müssen wir an den Rückweg denken und fahren am nächsten Tag Richtung Norden nach Porozina, um von dort die Fähre nach Istrien zu nehmen.

Quer über die Halbinsel fahren wir gemächlich Richtung Slowenische Küste. Ein höheres Tempo lassen die holprigen Straßen gar nicht zu. Da wir aber an der slowenischen Küste keinen Campingplatz finden, der uns zusagen würde, beschließen wir kurzerhand wieder nach Postojna zum CP Pivka jama zu fahren.

Der Ostermontag steht ganz im Zeichen der weißen Pferde von Lipica.

 

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Erst mit einem Alter von 7 bis 10 Jahren
werden die Lippizzaner Pferde weiß

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Die Kinder dürfen die Pferde streicheln und ihnen Gras füttern.

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Um aber überhaupt etwas von den Pferden zu sehen, muss man an einer Führung teilnehmen. Da die Pferde so früh im Jahr noch nicht auf der Weide sind, könnten wir sie auch nicht auf einer Wanderung auf den Schotterwegen durch das Gelände des Gestüts entdecken. Die Führung erweist sich aber als recht interessant. Wir sehen die Ställe, die Stuten mit den Fohlen und erfahren wissenswertes über das Gestüt und über die Pferdezucht. Zum Abschluss sind wir noch Zuschauer an einer Dressurvorführung.

Wir überlegen, heute noch bis Bled zu fahren, um dann morgen endgültig die Heimreise anzutreten. Auf dem Weg zur Autobahn entdecken wir das Hinweisschild auf die Höhle von Skocjanske. Spontan beschließen wir, dorthin zu fahren. Wenn wir auf dem Parkplatz übernachten können, bleiben wir dort und besichtigen morgen die Höhle.

Wir fahren in den hinteren Teil des Parkplatzes, der von der Straße aus nicht einsehbar ist und richten uns neben 2 Wohnwagengespannen aus Griechenland zur Übernachtung ein.

Nach dem Abendessen unternehmen wir noch einen Spaziergang zum Eingang der Höhle. Man muss auf der gegenüberliegenden Seite der Straße durch den Wald eine Doline hinunter gehen. Dort ist anhand einer schematischen Darstellung der Verlauf des Höhlensystems dargestellt, das durch den Fluss Reka geschaffen wurde und das sich bis zur Adria hinzieht.

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Am nächsten Morgen nehmen wir an der ersten Führung teil. Da wir ja ein paar Tage vorher die Höhle von Postojna besichtigt haben, kommt es uns am Anfang wie eine Wiederholung vor. Dann erreichen wir aber den aufregendsten Teil der Skocjanske jame: Tief drunten braust der Fluss Reka über Kaskaden und Wasserfälle und über uns spannt sich ein weites Gewölbe. Der Weg führt wie in einer Klamm am Fluss entlang und wir beobachten beeindruckt das tosende Wasser unter uns. Also bietet uns die Höhle von Scocjan nochmals eine eindrucksvolle Steigerung und wir können jetzt verstehen, warum sie als Weltkulturerbe in die UNESCO-Liste aufgenommen worden ist.

Dort wo der Fluss in die Höhle einmündet, drunten in einem Talkessel, verlassen wir sie. Mit einem Cable Car werden wir wieder nach oben befördert. Ein schmaler Wanderweg führt am oberen Rand dieses Kraters entlang, auf dem man zu schönen Aussichtspunkten gelangt. Dort nehme ich das folgende Foto auf mit dem Blick auf Skocjan mit seinem Kirchlein und em Fluss Reka.

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Wir würden gerne hier noch weiter herumwandern und auf den Pfaden und Brücken dieses eindrucksvolle Naturschauspiel erkunden, aber die Zeit drängt und wir müssen endgültig aufbrechen und nach Hause fahren.

 

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