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Griechenland 2005

 

Lefkas

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Von der Acheronschlucht aus kehren wir zurück zur Küste und setzen unsere Fahrt fort weiter nach Süden. Bei Prevezza fahren wir durch den neuen Tunnel unter der Meerenge hindurch. Das geht zwar wesentlich schneller als mit einer Fähre, ist aber auch nicht gerade aufregend und wenig interessant. Auf die Insel gelangen wir über eine schwimmende Brücke.

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Also, eigentlich ist es gar keine richtige Brücke. Nachdem wir dieses Bauwerk überquert haben, halten wir an und beobachten, wie die Rampen auf beiden Seiten hochgehen und der Schwimmkörper, also die „Brücke“, zum Ufer des Festlandes schwenkt. Jetzt können die Sportboote den Kanal passieren, der die Insel Lefkas vom Festland trennt. Anschließend dreht sich der Ponton wieder zurück, rastet an einem stabilen Masten ein, die Rampen senken sich und die Verbindung zum Festland ist wieder hergestellt. Einige Autos mussten während des Manövers sogar auf der Brücke bleiben.

 

 

Wir fahren weiter, am Strand von Gyropetra entlang. Sand, soweit das Auge reicht. Am Kap Gyropetra stehen zahlreiche Wohnmobile. Hier wimmelt es von Kite-Surfern, die bei diesem Wind optimale Bedingungen haben. Wir wollen uns einen Badeplatz suchen, an dem wir auch übernachten können. Hier stehen wir aber wie auf einem Präsentierteller. Also fahren wir dann weiter entlang der Westküste Richtung Süden. Nachdem wir Lefkada, den Hauptort der Insel verlassen haben, steigt die kurvenreiche Straße steil an.

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Auf einem Parkplatz, auf dem auch ein Beobachtungsposten der Feuerwehr steht, halten wir um die Aussicht auf das Kap Gyropetra zu genießen.

 

 

 

 

 

Bald wird die Straße schmäler. In Klamitsi zwängt sie sich einspurig durch den Ort. Die Straße zum Strand testen wir erst gar nicht.

P80708.jpg (10380 Byte)Wir versuchen es aber in der Kathisma-Bucht.  Wir sind etwa zur Hälfte hinunter gefahren und halten in einer Ausbuchtung. Ein schöner langer und breiter Strand, aber da unten ist jeder freie Platz belegt. Ferienanlagen mit Swimming Pools und am Strand Sonnenschirme, ordentlich aufgereiht. Kein einziges Wohnmobil ist zu sehen. Kann es sein, dass Herr Theocharis doch kapituliert hat, wie es Herr Schulz ("Mit dem Wohnmobil nach Griechenland", Seite 181)  irgendwie doch befürchtet hat.

 

 

 

 

 

Wir nutzen die Möglichkeit zum Wenden und treten den Rückzug an. Weiter südlich versuchen wir unser Glück bei Athani. Zunächst geht es eher gemütlich durch ein Wäldchen bis die Straße immer schmäler wird und steiler bergab führt. 80851.jpg (21370 Byte)

Nach den ersten Serpentinen können wir hinuntersehen auf die Bucht. Traumhaft, aber tief drunten. Und die Straße so eng und steil, dass an ein Umkehren überhaupt nicht zu denken ist. Es bleibt uns nichts anderes übrig, wir müssen hinunter. Die Kurverei nimmt überhaupt kein Ende mehr, an einer Serpentine muss ich rangieren, um überhaupt um die Kurve zu kommen. Das Straße verläuft immer steiler nach unten. Ob wir da wieder hinauf kommen? Nach zahllosen Serpentinen haben wir es endlich geschafft. Wir sind unten. Jetzt wollen wir erst mal baden. 2 Tavernen gibt es hier auch.

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Über die Rückfahrt können wir uns auch morgen noch Gedanken machen. Zahlreiche Autos stehen auf den festgefahrenen Schotterflächen zwischen dem Kiesstrand und dem Hang. Auch einige Geländewagen und sogar ein paar Wohnmobile haben sich hier herunter gewagt. Nach ausgiebigem Baden macht sich der Hunger bemerkbar und wir gehen in eine der beiden Tavernen.

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Im Abendlicht genießen wir Souvlaki, Moussaka, Lammkoteletts und griechischen Wein. Inzwischen hat sich die Bucht fast vollständig geleert. Wir stellen unser Wohnmobil nach vorne an die Kante zum Strand. Ein Pick-up mit Aufsetzkabine, ebenfalls aus Bayern, steht noch in der Nähe, sonst gehört uns dieser Strandabschnitt alleine.

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Wir sitzen noch lange draußen. Sonja läßt sich von der Stimmung der im Meer versinkenden roten Sonne zur Gitarrenmusik inspirieren. An solchen Abenden merkt man, wie schön Wohnmobilurlaub wirklich ist. Das ist nicht nur Freiheit pur. Das sind auch Eindrücke und Erlebnisse, die man nicht buchen kann und die man nur mit den Möglichkeiten, die das Wohnmobil bietet und natürlich mit viel Glück finden kann.

P80809.jpg (7378 Byte)Wir übernachten in dieser Traumbucht, erleben, wie die Sonne am Morgen allmählich wieder alles in helles Licht taucht.

Wir würden gerne länger hier bleiben. Aber unsere Vorräte müssten wieder aufgefüllt werden und mich beschäftigt schon der Gedanke, ob wir es tatsächlich schaffen, da wieder hoch zu kommen. Den Vormittag verbringen wir noch im Wasser, gehen mittags wieder in die Taverne zum Essen und räumen dann nach einem griechischen Kaffe alles ins Wohnmobil. Der Strand hat sich inzwischen mit zahlreichen Tagesgästen gefüllt.

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Wir veabschieden uns von unseren Nachbarn mit dem Pick-up und dann geht´s los. Ich nehme Anlauf. Zunächst ist es noch nicht ganz so steil. Vor jeder Serpentine hupe ich, damit keiner in die Engstelle einfährt und ich möglicherweise zum Anhalten gezwungen bin. Anfangs klappt das ganz gut. Aber weiter oben, gerade an der steilsten Stelle, in der Serpentine, kommen uns 2 Autos entgegen. Also anhalten und mit durchdrehenden Antriebsrädern (trotz Heckantrieb!) wieder anfahren. Aber es geht, das Wohnmobil kommt wieder in Fahrt. Jetzt wieder die Serpentine, an der ich schon bei der Abfahrt rangieren musste. Auch dieses Mal komme ich nicht in einem Zug herum. Der Radstand ist einfach zu lang. Mit durchdrehenden Rädern schaffe ich auch dieses Hindernis. Noch ein paar Serpentinen, einige Schrecksekunden, wenn der Gegenverkehr einfach in die Engstellen einfährt, dann haben wir es geschafft. Vielleicht sollten wir es uns doch noch einmal anders überlegen und das Wohnmobil nicht wie geplant verkaufen, wenn wir wieder zurück sind vom Urlaub. Immerhin hat es uns bisher überall hingebracht, wohin wir auch wollten - und auch wieder zurück.

Was wir jetzt dringend benötigen, ist ein Ort mit Einkaufsmöglichkeiten, um unsere Vorräte aufzufüllen.Wir steuern den Süden der Insel an. Vassiliki scheint das richtige Ziel zu sein und vielleicht finden wir noch ein schönes Plätzchen, um ein paar weitere Tage auf dieser Insel zu verbringen. Von dort aus legen auch Fähren ab nach Kefallonia. Eine Idee, die Sonja seit ein paar Tagen beschäftigt. Von Westen her fahren wir in Vassiliki ein, vorbei am ziemlich stark bevölkerten Strand. Gegenüber dem Campingplatz finden wir einen Supermarkt. Hier wird erst mal eingekauft, bevor wir einen Blick auf den Camping Platz werfen. Ziemlich eng ist es hier, nicht gerade das was uns vorschwebt. Also auf zur nächsten Bucht, die Kastri-Bucht. Wir fahren vor bis zum Strand, vorbei an den Tavernen links und rechts der Straße. Auch hier ist ziemlich viel los. Ein Tavernenbesitzer will uns mit kostenlosem Stellplatz, Dusche und Frischwasser anlocken.

Erst mal wollen wir uns aber den Kastri-Camping anschauen. Die Straße zur Bucht setzt sich nach rechts in Form einer Schotterpiste fort. Bis es fast nicht mehr weiter geht. Nach links geht es in ein Privatgrundstück, dessen Zufahrt durch ein Tor versperrt ist, und in dem steilen Stück vor uns parkt ein PKW – und was kommt dahinter? Sonja geht vor, um zu sehen, wie weit es zum CP noch ist und ob es da überhaupt ein Durchkommen gibt. Kann ja sein, dass sowieso alles zugeparkt ist. Inzwischen versperre ich die Straße für die nachkommenden PKW. Durch Vor- und Zurückrangieren kann ich die Autos an der einzeigen Ausweichstelle vorbei lassen. Endlich kommt Sonja zurück. Nach dem steilen Stück geht es wieder komfortabel weiter und auf dem CP hat sie schon einen schönen, freien Platz gesehen. Im Millimeterabstand zwängen wir und zwischen dem PKW und dem Zaun hindurch und stehen nach ein paar Kurven in der Einfahrt des Kastri-Camping.

P80901.jpg (12113 Byte)Eng geht es hier zu, aber gleich links von der Einfahrt ist ein schöner Platz frei. Lang genug für unser Schiff und gleich doppelt breit, denn in der Ecke daneben könnte man höchstens ein Zelt aufstellen, und wegen der Bäume kann hier niemand reinfahren.   Und wir haben eine schöne Aussicht auf die Bucht.

 

 

 

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Unsere Nachbarn aus Österreich besitzen das gleiche Wohnmobil wie wir - nur ohne die Staubschicht, die sich auf unserem vom vielen Herumfahren gebildet hat. Wir stehen hier schätzungsweise mindestens 50 m über dem Strand, der sich in einer kleinen Bucht versteckt. Natürlich wird sofort alles inspiziert, denn auf ein Bad im Meer haben wir uns, seitdem wir die Gialosbucht verlassen haben, schon gefreut. Abends wird noch gegrillt und der frisch eingekaufte Retsina geöffnet. Nach den heute überstandenen Abenteuern schmeckt er, gut gekühlt, auch Sonja.

Wir können es hier schon ein paar Tage aushalten, einfach zum Entspannen und Relaxen nach den Tagen des Herumfahrens und Freistehens. Am folgenden Tag lassen wir es deshalb gemütlich angehen. Wir verbringen fast den ganzen Tag beim Baden.

P80812.jpg (9377 Byte)Der Strand besteht aus großen, weißen, rund geschliffenen Kieselsteinen. Wenn man ins Wasser geht, muss man aber aufpassen, dass man sich nicht an die Felsen stößt.  Zu viert schwimmen wir ziemlich weit hinaus. Sylvia ist sowieso eine sichere Schwimmerin und Konstantin hat sein Schwimmbrett dabei. Die Bucht ist auf beiden Seiten von Felsen geschützt, so dass es hier windstill ist, währen draußen starker Wind für ziemlichen Seegang sorgt.

 

 

 

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Zur Freude der Kinder gibt es hier noch eine Art natürlicher Pool, der in die Felsen hinein gebaut wurde. Ständig wird Meerwasser nachgepumpt. 

 

 

 

 

 

Der Campingplatz hat sich heute restlos gefüllt. Viele italienische Wohnmobile sind angekommen und haben die letzten Ecken belegt. Nach einem Telefongespräch mit Annemarie steht unser Plan für die folgenden Tage fest. Morgen werden wir weiter fahren und uns in ein paar Tagen in der Nähe von Githio mit Familie Kaluza zu treffen. Außerdem locken die Sandstrände im Süden der Peloponnes.

Nach dem Frühstück wird nochmals gebadet und mittags starten wir, um zunächst noch die Umrundung der Insel abzuschließen. Wir fahren nach Norden, gelangen bei Marantochori auf die Hauptstraße und erreichen bei Vlaho wieder die Küste. Hier entdecken wir gegenüber dem Hafen einen Markt mit ein paar Ständen. Natürlich müssen wir hier halten. Sonja steuert auf einen Stand mit Stoffen zu und findet zielsicher genau den Stoff, den sie schon seit Jahren sucht.

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Auf dem Rückweg zum Wohnmobil schlendern wir am Hafenquai entlang und bewundern die teils altertümlichen Schiffe und Jachten, die hier liegen.

Weiter geht es an der Küste entlang zur Inselhauptstadt Lefkada. Wir suchen uns einen Parkplatz, um uns etwas umzusehen, zu essen und  einzukaufen.

P81005.jpg (11067 Byte)   In der Fußgängerzone reihen sich die Souvenirläden, Eisdielen und Tavernen aneinander. In den Seitengassen ist es dagegen viel ruhiger und man findet kleine Lebensmittelgeschäfte, in denen man immer willkommen ist.

 

 

 

 

 

 

 

 

Gestärkt und mit frischem Obst und Gemüse kehren wir zum Wohnmobil zurück, um unsere Tour auf dem Festland fortzusetzen. Über die schwimmende Brücke geht es weiter Richtung Vonitsa. An der Kreuzung, bei der wir rechts abbiegen Richtung Paleros, füllt gerade ein Engländer den Wassertank seines Wohnmobils am Brunnen auf. Kurz vor Paleros biegen wir nach rechts ab zum Strand. Hier haben wir die Qual der Wahl, welche der zahlreichen Zufahrten wir nehmen, die zwischen dem feinen Sand zum Strand führen. Wie leicht man sich hier einbuddeln kann, demonstrieren ein paar Jugendliche, die mit einem Pick-up querfeldein fahren wollten und sofort bis zur Achse einsanden.

P81103.jpg (19829 Byte)Wir suchen uns etwa in der Mitte des Strandbogens einen Platz. Superflach geht es hier ins Wasser. Wir müssen gut 100 m weit hineingehen, damit wir genügend Wasser unterm Bauch haben um schwimmen zu können. Hier können wir aber auch ausgelassen herumtoben. Es ist später Nachmittag und so nach und nach kommen immer mehr Badegäste, überwiegend Griechen. Eine Gruppe junger Amerikaner (oder Engländer) ist anscheinend hierher gekommen, um ihre Alkoholvorräte zu vernichten.

 

 

 

 

Zum Übernachten ist uns hier zu viel Trubel und außerdem stehen wir zu exponiert. Wir siedeln um und fahren an das westliche Ende des Strandes. Bei der Besatzung des Wohnmobils vor uns frage ich vorsichtshalber nach, ob es ihnen was ausmacht, wenn wir uns in ihrer Nähe niederlassen. Natürlich nicht, so dass ich die Stühle und den Tisch auspacke.

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Nach dem Abendessen holt Sonja ihre Gitarre heraus, um mit Sylvia, die ihre Flöte dabei hat und Konstantin, an den Drums, Musik zu machen. Es dauert nicht lange, da kommt unsere charmante Nachbarin herüber und erkundigt sich, welche Art von Musik wir, genauer gesagt Sonja und die Kinder, da machen. Da ist es nahe liegend, dass wir das junge Paar einladen, sich zu uns zu setzen. Das wird gerne angenommen und bald sind wir bei gutem Wein in ein nettes Gespräch vertieft. Danae und Konstantinos kommen aus Bochum. Konstantinos ist Grieche und beide haben Musik, insbesondere griechische Volksmusik, zu ihrem Lebensinhalt gemacht.

paradoxon.jpg (16557 Byte)Unter www.paradoxon-klangorchester.de kann man mehr über ihre Projekte erfahren. Das gibt natürlich ausgiebigen Gesprächsstoff und wir sitzen bis tief in die laue, griechische Nacht hinein.

Am Morgen kommt Danae zu uns und schenkt uns eine CD, die uns während des gesamten Urlaubs in Griechenland begleiten wird. Sie ist eine wunderbare klangliche Untermalung, wenn wir durch die griechische Landschaft fahren, entlang der Küste und durch die Dörfer. Wir nehmen noch ein ausgiebiges Bad im Meer und setzen dann nach einer herzlichen Verabschiedung von Danae und Konstantinos unsere Fahrt fort.